Von vorrangiger Bedeutung und Häufigkeit ist der Diabetes mellitus. Dieser bedeutet heute keine Kontraindikation mehr für Tropenaufenthalte, wenn es sich nicht um einen schweren labilen Diabetes mit Vorliegen sekundärer diabetogener Schäden, insbesondere der Niere und der Haut, handelt. Wichtig ist, daß der Diabetes stabil eingestellt ist und daß der Patient mit seiner Krankheit vertraut ist und die notwendige Umstellung seiner Lebensführung einsieht. Der Reisende muß die Selbstkontrolle von Harn- und Blutzucker mit Teststreifen zuverlässig beherrschen. Auch muß ärztliche Hilfe am Reiseziel erreichbar sein.
Bei Reisen benötigt der Körper evtl. weniger Nahrung und damit unter Umständen weniger Insulin. Auch Sport spart Insulin ein. Eine Unterzuckerung kann auftreten z.B. bei viel Alkohol und wenig Essen. Wichtig ist die Kenntnis, welches Insulin am besten unter höheren Temperaturen lagerbar ist. Auch ist Insulin lichtgeschützt zu verwahren.
Unauffällige Behältnisse für Ihr Spritzbesteck beugen dem Diebstahl vor. Ein Ersatzbesteck und Ersatzinsulin ist unbedingt an einem sicheren Ort zu deponieren.
Die Kenntnis der Adresse eines guten rasch zu erreichenden Krankenhauses im Reiseland ist unbedingt erforderlich. Diabetiker sollten Traubenzucker in festen Behältnissen zum Schutz vor Insekten aufbewahren.
Die Information Ihrer Mitreisenden über ihre Erkrankung ist im Notfall sehr wichtig. Allein durchgeführte Ausflüge sind risikoreich.
Bei Reisen in Ost-West Richtung bzw. in West-Ost Richtung muß unbedingt die Zeitverschiebung berücksichtigt werden. Bei Reisen nach Osten verkürzt sich der Tag. So ist die Insulindosis entsprechend zu reduzieren. Als Faustregel gilt: Innerhalb von 24 Stunden zu injizierende Insulindosis reduziert sich um den Bruch