EHEC

Erreger

Enterohämorrhagische Escherichia coli

 

Verbreitung

Als Reservoir für EHEC-Bakterien des Menschen gelten landwirtschaftlich genutzte Tiere (vor allem Rinder, aber auch kleine Wiederkäuer, wie Schafe und Ziegen) sowie von diesen gewonnene Lebensmittel, besonders Fleisch und Milchprodukte.

 

Übertragung

Ursachen für EHEC-Infektionen beim Menschen können sein: Intensiver Tierkontakt zu EHEC-ausscheidenden Tieren (z. B. durch Streicheln, Tierpflege, Speichelkontakt etc.). Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch. Genuss von roher oder unzureichend erhitzter Milch, bzw. Frischkäse oder Sauermilchquark aus nicht erhitzter Milch. Von großer Bedeutung ist allerdings auch die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch, von Infizierten auf Gesunde durch Schmierinfektion. Dieser Übertragungsweg durch kleinste, unsichtbare Kotspuren auf Wasserhähnen oder Gegenständen (z. B. Spielzeug, Handtücher), spielt innerhalb von Toilettengemeinschaften (z. B. in Familien) eine große Rolle, da für eine Infektion des Menschen nur sehr geringe Keimmengen (weniger als 100 Bakterien) ausreichen.

 

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 1 bis 4, manchmal bis zu 10 Tagen.

 

Krankheitszeichen

Die meisten Infektionen mit EHEC-Bakterien verlaufen leicht und bleiben deshalb häufig unerkannt. Bei Kleinkindern, Säuglingen, alten Menschen oder abwehrgeschwächten Personen kann die Krankheit allerdings eine dramatische Entwicklung nehmen. Die Erkrankung beginnt mit wässrigen Durchfällen, die zunehmend wässrig-blutig werden können. Selten tritt Fieber auf, oft jedoch Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen. In ca. 5 bis10 Prozent der Fälle können sich lebensbedrohliche Krankheitsbilder entwickeln, die allerdings mit heutigen intensivmedizinischen Methoden behandelt werden können. Die Krankheit kann im Extremfall allerdings auch zum Tode führen.

 

Behandlung

Bei normalem Verlauf der Erkrankung ist eine Antibiotika-Behandlung nicht angezeigt, sie verlängert eher die Bakterienausscheidung und kann zur verstärkten Bildung der von den Bakterien produzierten Giftstoffe (Toxine) führen. In der Regel erfolgt bei einer EHEC-Infektion nur eine symptomatische Behandlung. Die Gabe von Durchfallmedikamenten (z.B. Loperamid) ist kontraindiziert, da diese die Ausscheidung von Erregern und Toxinen verlangsamen.

 

Vorbeugung

Eine Schutzimpfung steht nicht zur Verfügung. Besonders wichtig ist vorbeugende konsequente Hygiene- und Lebensmittelhygiene.

 

Pflichten

 

Verdacht und Nachweis der Krankheit sind meldepflichtig.